Der Restaurant - Führer "GUSTO" schreibt ganz aktuell im Juni 2022:
Ostfriesland ist alles andere als ein Mekka für Feinschmecker. Und selbst direkt an der ostfriesischen Nordseeküste, wo sich ja die Saison über zahlreich die Touristen tummeln, kann man die lohnenswerten Essadressen an einer Hand abzählen. Zu den wenigen Lokalen, in denen frisch und solide auf überdurchschnittlichem Niveau gekocht wird, zählt das Restaurant im Fährhaus Nessmersiel bei Dornum, wo der in guten Häusern wie der Traube Tonbach ausgebildete Gastgeber Maximilian Eberleh zusammen mit seinem Team seit vielen Jahren für eine konstante, zuverlässige Küche sorgt.
In der unkomplizierten maritimen Landgasthof-Atmosphäre des Klinkerbaus nahe des Dornumer Norddeichs geht es bodenständig zu. Die Produkte stammen zumeist aus heimischen Gefilden und man bekommt sie unkompliziert, aber mit dem gewissen Pfiff zubereitet. Es geht um Frische, natürlichen Geschmack und ehrliches Handwerk, nicht um Exklusivität und überbordende Kreativität. Jeder Gast soll angesprochen und abgeholt werden, was mit dem vielseitigen Programm, das vom Rindercarpaccio mit Spargel und Krauser Glucke bis zur Kutterscholle mit Speck, Krabben und Röstkartoffeln reicht, auch leicht gelingt. Hier ist nicht nur das Brot hausgemacht, das uns beim letzten Mal zusammen mit einem Tomatenaufstrich auf Quarkbasis serviert wurde, sondern auch die Pasta, die mit einer Bolognese vom Deichlamm zum Besten gegeben wurde. Den „Fang des Tages“ aus dem Meer gibt’s hier (unter anderem) immer als üppig arrangierten Salatteller, auf dem das Grün von allerlei frischen gebratenen Fischfilets umrundet ist. Ebenfalls ein Salat, allerdings ein lauwarmer von weißem Spargel, Tomate, Kräutern und Baby-Leafs, der von milder rahmiger Fisch- und Krustentier-Schaumsauce eingefasst war, begleitete zuletzt Tranchen vom gebratenen Seeteufel, die saftig und festfleischig darauf thronten.
Nordseekrabben mit schön sauberem, nussig-jodigem Geschmack veredelten eine weiße Spargelsuppe, die – rahmig, aber nicht zu sahnig und nur mit etwas Kräuteröl und frischem Schnittlauch verfeinert – den natürlichen Geschmack des saisonalen Stangengemüses transportierte und so den von Hand gepulten Schalentierchen eine adäquate Basis war. Etwas unfertig wirkte indes der Schweinebauch, den wir zusammen mit Sauerkraut-Kartoffelstampf, gebratenem Frühlingsgemüse und einer aromatisch sehr guten, mit Malzbier und Kümmel abgeschmeckten (leider aber relativ stark abgebundenen) Jus serviert bekamen: Zum einen hatte das bei Niedertemperatur gegarte Fleisch nicht lange genug in der Hitze verweilt und war entsprechend gummihaft, zum anderen war die Schwarte nur kurz und knapp angebraten und deshalb nicht wie angekündigt kross. Das war ganz ohne Frage schmackhaft, man kann es aber attraktiver zubereiten…
Rein gar nichts zu kritisieren gab es am Nachtisch, der zugleich gute Werbung für die hauseigene Kuchenfabrikation war. Denn die „feinste Schokolade“, die da zusammen mit Toffee, Beeren und Rhabarber annonciert wurde, kam in Gestalt einer köstlichen schokoladigen Tortenschnitte aus saftigem Bisquit und intensiver Ganache, flankiert von Karamelleis, Toffeecreme, schön säuerlich-salzigem eingelegtem Rhabarber sowie Him-, Brom- und Blaubeeren.
Lohnenswert ist übrigens auch ein Blick in die Weinkarte, in der eine gute Auswahl an Gewächsen namhafter deutscher Erzeuger, genügend Alternativen aus Europa und Übersee sowie eine umfangreiche Digestiv-Kollektion zur Disposition stehen.
Ostfriesland ist alles andere als ein Mekka für Feinschmecker. Und selbst direkt an der ostfriesischen Nordseeküste, wo sich ja die Saison über zahlreich die Touristen tummeln, kann man die lohnenswerten Essadressen an einer Hand abzählen. Zu den wenigen Lokalen, in denen frisch und solide auf überdurchschnittlichem Niveau gekocht wird, zählt das Restaurant im Fährhaus Nessmersiel bei Dornum, wo der in guten Häusern wie der Traube Tonbach ausgebildete Gastgeber Maximilian Eberleh zusammen mit seinem Team seit vielen Jahren für eine konstante, zuverlässige Küche sorgt.
In der unkomplizierten maritimen Landgasthof-Atmosphäre des Klinkerbaus nahe des Dornumer Norddeichs geht es bodenständig zu. Die Produkte stammen zumeist aus heimischen Gefilden und man bekommt sie unkompliziert, aber mit dem gewissen Pfiff zubereitet. Es geht um Frische, natürlichen Geschmack und ehrliches Handwerk, nicht um Exklusivität und überbordende Kreativität. Jeder Gast soll angesprochen und abgeholt werden, was mit dem vielseitigen Programm, das vom Rindercarpaccio mit Spargel und Krauser Glucke bis zur Kutterscholle mit Speck, Krabben und Röstkartoffeln reicht, auch leicht gelingt. Hier ist nicht nur das Brot hausgemacht, das uns beim letzten Mal zusammen mit einem Tomatenaufstrich auf Quarkbasis serviert wurde, sondern auch die Pasta, die mit einer Bolognese vom Deichlamm zum Besten gegeben wurde. Den „Fang des Tages“ aus dem Meer gibt’s hier (unter anderem) immer als üppig arrangierten Salatteller, auf dem das Grün von allerlei frischen gebratenen Fischfilets umrundet ist. Ebenfalls ein Salat, allerdings ein lauwarmer von weißem Spargel, Tomate, Kräutern und Baby-Leafs, der von milder rahmiger Fisch- und Krustentier-Schaumsauce eingefasst war, begleitete zuletzt Tranchen vom gebratenen Seeteufel, die saftig und festfleischig darauf thronten.
Nordseekrabben mit schön sauberem, nussig-jodigem Geschmack veredelten eine weiße Spargelsuppe, die – rahmig, aber nicht zu sahnig und nur mit etwas Kräuteröl und frischem Schnittlauch verfeinert – den natürlichen Geschmack des saisonalen Stangengemüses transportierte und so den von Hand gepulten Schalentierchen eine adäquate Basis war. Etwas unfertig wirkte indes der Schweinebauch, den wir zusammen mit Sauerkraut-Kartoffelstampf, gebratenem Frühlingsgemüse und einer aromatisch sehr guten, mit Malzbier und Kümmel abgeschmeckten (leider aber relativ stark abgebundenen) Jus serviert bekamen: Zum einen hatte das bei Niedertemperatur gegarte Fleisch nicht lange genug in der Hitze verweilt und war entsprechend gummihaft, zum anderen war die Schwarte nur kurz und knapp angebraten und deshalb nicht wie angekündigt kross. Das war ganz ohne Frage schmackhaft, man kann es aber attraktiver zubereiten…
Rein gar nichts zu kritisieren gab es am Nachtisch, der zugleich gute Werbung für die hauseigene Kuchenfabrikation war. Denn die „feinste Schokolade“, die da zusammen mit Toffee, Beeren und Rhabarber annonciert wurde, kam in Gestalt einer köstlichen schokoladigen Tortenschnitte aus saftigem Bisquit und intensiver Ganache, flankiert von Karamelleis, Toffeecreme, schön säuerlich-salzigem eingelegtem Rhabarber sowie Him-, Brom- und Blaubeeren.
Lohnenswert ist übrigens auch ein Blick in die Weinkarte, in der eine gute Auswahl an Gewächsen namhafter deutscher Erzeuger, genügend Alternativen aus Europa und Übersee sowie eine umfangreiche Digestiv-Kollektion zur Disposition stehen.